Je mehr Menschen in unserem Umfeld gut für Notfälle vorgesorgt haben, desto ruhiger und entspannter wird es abgehen, wenn doch mal was passiert. In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen ein paar einfache Tipps geben, wie Sie Nachbarn, Verwandte, Freunde und Arbeitskollegen dazu bewegen können, sich mit Notfallvorsorge auseinanderzusetzen.
Tipp 1: Erzählen Sie erstmal über Ihre eigene Vorsorge, statt gleich zum Tun drängen
Erzählen Sie einfach, warum Sie selbst für Notfälle vorsorgen und was Sie in Punkto Notfallvorsorge so machen. Widerstehen Sie dabei der Versuchung, den anderen aufzufordern doch bitte jetzt sofort endlich auch etwas zu tun. Druck erzeugt nur Trotz und Gegendruck. Je mehr Sie fordern und nörgeln, desto weniger wird der andere etwas tun. Berichten Sie einfach. Das regt zum Nachdenken an und die Leute kommen vieleicht ganz von selbst drauf, dass sie etwas tun wollen.
Tipp 2: Steter Tropfen höhlt den Stein
Bringen Sie das Thema Notfallvorsorge immer wieder zur Sprache. Je öfter man etwas hört, desto eher beschäftigt man sich dann doch damit und tut etwas. Auch hier gilt: übertreiben Sie nicht. Einmal im Monat genügt. Bringen Sie dabei unterschiedliche Botschaften. Das erste Mal erzählen Sie vom wahnsinnig leckeren Dosenkuchen aus dem Zivischutzshop, das nächste mal vom neuen Blackout Vorsorgebuch, das Sie gerade gelesen haben. Das dritte mal plaudern Sie über die Checkliste für die Minimum Grundausstattung, die Sie gerade im Stiegenhaus aufgehängt haben (siehe Tipp 5).
Tipp 3: Nehmen Sie Freunde zu einem Notfallvorsorge-Vortrag mit
Wenn Sie das nächste mal einen Vortrag zu einem Notfallvorsorge Thema besuchen, laden Sie einen Freund ein. Alles ganz easy und entspannt. Verbringen Sie einen netten Abend und gehen Sie danach zur Entspannung auf ein Getränk.
Tipp 4: Machen Sie selbst einen kleinen Nachbarschaftsvortrag über Notfallvorsorge
Laden Sie Ihre Nachbarn zu einem kleinen Vortrag ein, den Sie selbst in der Tiefgarage oder im Hof machen. Erzählen Sie in Ihren Worten, warum Sie vorsorgen, wogegen und wie. Ich mache öfter solche Vorträge und zeige dabei auch immer einige Ausrüstungsgegenstände wie Gaskocher, Kurbelradio und Konserven her. Das macht Spaß und man lernt die Nachbarn besser kennen. Das Beitragsbild ist von meinem letzten Garagenvortrag :-). Hier finden Sie dazu eine kleine Präsentation, die ich gerne zeige: Kurzer Vortrag über Notfallvorsorge.
Tipp 5: Flyer fürs Schwarze Brett
Hängen Sie am Schwarzen Brett im Haus ab und zu mal einen Fyler auf. Dieser Flyer kann eine Checkliste für einen Notfall-Grundausstattung sein oder eine Checkliste fürs richtige Verhalten im Falle eines Blackout. Wie immer, nicht zu oft. Einmal im Quartal reicht.
Tipp 6: Nicht übertreiben
Wenn Sie über mögliche Notfälle erzählen, übertreiben Sie nicht. Sprechen Sie nur von Notfällen, die für die Zuhörer auch relevant sind. Der erdzerstörende Asteroideneinschlag ist kein gutes Thema. Erfinden Sie nichts, dramatisieren Sie nicht und bringen Sie keine Horrorgeschichten, auch wenn es manchmal wirklich angebracht wäre. Angst-Schüren und Panikmache sind der schnellste Weg, um Menschen zu vertreiben.
Tipp 7: Vorsorge ist positiv und sexy
Reden Sie immer positiv über Vorsorge. Erzählen Sie, dass es einfach ist, wenig Aufwand braucht und kaum Zeit in Anspruch nimmt, mit Notfallvorsorge anzufangen. Wenn Sie lustige oder interessante Erlebnisse oder Erkenntnisse haben, bringen Sie diese. Und man darf auch mal einen Witz machen und lachen. Viele verdrängen das Thema Vortfallvorsorge, weil es nur negativ besetzt wird. Zu Unrecht! Notfallvorsorge ist spannend, lehrreich und interessant. Machen Sie Notfallvorsorge sexy 🙂
Tipp 8: Sinnvoll Schenken
Wenn Sie zu Freunden eingeladen sind, bringen Sie ihnen etwas für den Notvorrat mit. Ich schenke z.B. gerne eine Dose Kuchen. Das ist nett, schmeckt gut und man kann es mit einem Schmunzeln schenken. Nutzen Sie Geburtstage, Weihnachten und andere Anlässe, um kleine Ausrüstungsgegenstände zu schenken (dem Technikfan vielleicht ein Kurbelradio), Bücher oder sonst irgendwas sinnvolles. Warum nicht auch mal eine kleine Silbermünze?
Natürlich könnte man sich auch verstecken, niemandem von der eigenen Vorsorge erzählen, eine Sicherheitstüre mit drei Schlössern kaufen, sich im Notfall einschließen und mit einem Knüppel in der Hand hinter der Tür hocken und hoffen, dass niemand kommt und etwas will. Viele haben das auch vor und es ist eine durchaus legitime Strategie, für die es sicher gute Gründe gibt. Jeder muss das für sich entscheiden. Ich habe mich anders entschieden. Ich möchte meine eigene Sicherheit erhöhen, indem ich die Vorbereitung der Menschen um mich verbessere. Ich finde das spannend und irgendwie menschlicher. Wenn Sie das auch ausprobieren wollen, toll! Starten Sie gleich morgen und reden Sie mit dem ersten Nachbarn, den Sie im Stiegenhaus treffen, oder mit Mama beim Kaffee. Jeder noch so kleine Schritt ist ein guter Anfang.
Schreiben Sie mir auch gern in den Kommentaren, wie es Ihnen dabei geht, andere zur Vorsorge zu bewegen! Was haben Sie alles probiert? Was hat funktioniert? Was nicht? Wie haben Ihre Nachbarn, Freunde, Verwandten reagiert? Ich bin auf Ihre Erfahrungen gespannt!