Ein normaler Mensch kann ca. 3 Wochen ohne Nahrung überleben. Ok. Gut. Aber ich werde echt unausstehlich wenn ich hungrig bin. Und meine Leistungsfähigkeit geht drastisch zurück. Ich werde müde und knartschig. Auch wenn man also theoretisch lange ohne Nahrung überlebt, setzt uns Hunger unter Stress und senkt unsere Leistungsfähigkeit. Beides ist gerade im Notfall nicht gut. Vorräte sind also wichtig, auch wenns nicht sofort ums Verhungern geht. Ich habe mir angesehen, welche Lebensmittel sich für einen Notvorrat eignen.
Ein Erwachsener braucht bei mittlerer körperlicher Belastung ca. 3.000 kcal pro Tag. Von dem ausgehend hab ich Lebensmittel herausgesucht, mit denen man diese Kalorien mit dem geringsten Gewicht oder den geringsten Kosten erreicht. Dabei habe ich Sachen wie Butterschmalz oder reines Speiseöl außen vor gelassen. Butterschmalz hat zwar fast 9.000 kcal pro Kilogramm, ich halte es aber für eher unrealistisch, eine Woche lang von Butterschmalz zu leben.
Höchste Energiedichte pro Kilogramm:
- Hartweizengries: 7.400 kcal/kg
- NRG-5 Notnahrung: 4.600 kcal/kg
- Müsli Riegel (Schoko Banane): 4.400 kcal/kg
- Nudeln (Penne, Spagetti): 3.660 kcal/kg
- Couscous: 3.640 kcal/kg
- Reis: 3.550 kcal/kg
- Brot: 2.220 kcal/kg
- Thunfisch in Öl: 2.000 kcal/kg
- Dose Reisfleisch: 1.080 kcal/kg
- Dose Kidneybohnen: 700 kcal/kg
Höchste Energiedichte pro Euro:
- Nudeln (Penne, Spagetti): 4.575 kcal/EUR
- Hartweizengries: 3.700 kcal/EUR
- Reis: 1.180 kcal/EUR
- Couscous: 1.130 kcal/EUR
- Müsliriegel (Schoko Banane): 880 kcal/EUR
- Dose Kidneybohnen: 570 kcal/EUR
- Brot: 550 kcal/EUR
- Dose Reisfleisch: 360 kcal/EUR
- Thunfisch in Öl: 270 kcal/EUR
- NRG-5 Notnahrung: 230 kcal/EUR
Nudeln, Hartweizengries, Reis, Couscous und Müsliriegel sollten also die Basis für unseren Notvorrat sein. Die NRG-5 Notnahrung habe ich nur zum Vergleich reingegeben. Man bekommt zwar viele Kalorien für wenig Gewicht, aber zu einem hohen Preis. Fürs Wandern oder für den Fluchtrucksack ist das sicher eine super Sache, für die Basisversorgung einer Familie aber viel zu teuer. Und leicht zu bekommen ist es auch nicht.
Gut. Aaaaaaber das schmeckt doch nach nichts …
Wenn ich mir die Sachen anschaue, dann läuft mir jetzt irgendwie nicht so das Wasser im Mund zusammen. Ich würde daher empfehlen, zusätzlich zu diesen Basissachen auch einiges im Notvorrat zu haben, was gut schmeckt. Einige Dosen Thunfisch, einige Konserven Gulasch, Dosenaufstriche etc. Essen macht Freude und gerade in Notsituationen braucht man jedes Bischen Freude, das man kriegen kann. Also, gönnt euch auch was Leckeres!
Hallo Markus, schöner und interessanter Blog, danke!
Ein Gedanke zu diesem Beitrag.
„Nudeln, Hartweizengries, Reis, Couscous“ empfiehlst Du als Grundlage des Notvorrats. Das sind zwar tolle, billige, nahrhafte, kompakte und lang haltbare Lebensmittel, aber eine Kehrseite hat die Medaille doch: Die Zubereitung ist (vom Gries vielleicht abgesehen) sehr energieaufwändig, denn sie müssen gekocht werden. Weil es sich um einen Vorrat für zwei Wochen handelt, braucht meines Erachtens eine ausgewogene Ernährung nicht unbedingt im Vordergrund stehen, das kann der Organismus verkraften (es sei denn, man hat Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes o.ä.). Vielleicht wäre es daher sinnvoll, doch den Schwerpunkt mehr auf Lebensmittel zu legen, die man bloß erhitzen, aber nicht kochen braucht, oder die vielleicht sogar notfalls auch kalt gegessen werden können. Kochen ist ja kein Problem, solange ausreichend Energie vorhanden ist; aber in einem gar nicht so unwahrscheinlichen Szenario der Unterbrechung der Energieversorgung kann das problematisch werden, gerade wenn man in einer Wohnung nur wenig Brennstoff lagern kann/will/darf, und diesen eventuell auch noch zum Heizen verwenden möchte.
Außerdem braucht man zum Kochen relativ viel Wasser, das hinterher dann entweder weggegossen wird, oder nurmehr eingeschränkt verwendbar ist.
Ein Beispiel, ich weiß aber nicht, ob es das in Österreich zu kaufen gibt: Erbswurst ist ein Vorläufer der Tütensuppen, billig, kompakt und lange haltbar, und ergibt beim Erhitzen eine cremige, einigermaßen proteinhaltige Erbsensuppe (1/4 Liter je Portion). Ein Schuß Öl hinein (-> hochwertiges Fett) und ein Wiener/Frankfurter/Wasauchimmer Würstchen (Protein, Fett), dazu Knäckebrot oder Zwieback (-> Kohlehydrate) und man hat eine vielleicht nicht reichliche, aber vollwertige Mahlzeit in kurzer Zeit und mit wenig Energie- und Wasserverbrauch.
Wohl bekomms 🙂
LikeLike
Hallo Hans! Da hast Du völlig recht. Für den Notvorrat empfehle ich auch eher Konserven und einfach zuzubereitende Sachen. Der Artikel hier ist eher für „Fortgeschrittene“, die Gaskocher usw zu Hause haben und damit gut umgehen können. Denen traue ich durchaus zu, im Notfall auch solche Sachen zuzubereiten. Für Fortgeschrittene ist auch die Überlegung, wo man mehr Energie für sein Geld bzw. fürs Gewicht bekommt interessant. For Otto-Normalverbraucher ist das eher nichts, da sind eher Fertigsachen besser. lg Markus
LikeLike
Hallo Markus,
Dein Gaskocher sieht ziemlich ’sicher‘ und kompakt aus. Verräts Du mir, welches Modell das ist? Hast mir gute Anregungen für meinen Notvorrat gegeben. Weiter so.
LG Gustav
LikeLike
Hallo Gustav! Das ist der Gaskocher von „Workzone“. Den gabs mal bei Hofer (der österreichische Ableger von Aldo Süd ;-)) um 9,90 EUR. Momentan gibts den leider nicht mehr.
LikeLike