Letztens las ich in einem Buch, dass man aus Thunfischdosen, Wachsresten und Wellpappe einfache Kocher selbst bauen kann. Riesenvorteil: Diese Dinger kosten nichts. Das klang doch mal super. Also machte ich mich ans Werk.

Ich sammelte einige Wochen lang Thunfisch- und andere kleine Dosen. Im Facebookforum „Free you stuff Linz“ (kann ich sehr empfehlen!) bat ich um Wachsreste. Prompt meldete sich eine ganze Reihe netter Leute und überschüttete mich wahrlich mit Wachsresten. Die letzte Zutat war Wellpappe, welche gleich im nächsten Altpapiercontainer auf mich wartete. Für das Schmelzen des Wachses organisierte ich mir noch einige alte Töpfe, mein normales Geschirr war mir da doch zu riskant. Ich wollte nicht riskieren, das Wachs dann nicht mehr rauszubekommen. Im Nachhinein ein äußerst schlauer Gedanke!

An einem verregneten Tag machte ich mich dann ans Basteln. Im Internet suchte ich mir eine Anleitung. Dazu einfach „buddy burner“ in YouTube eingeben und schon bekommt man dutzende Anleitungsvideos. Ich entschied mich für folgende Anleitung von CrazyRussionHacker. Klinkt ein wenig russisch, war es auch. Aber sehr brauchbar und gut.

Im wesentlichen muss man ja nur Wellpappe abschneiden, in die Dose rollen, Wachs schmelzen und das flüssige Wachs in die Dose über die Wellpappe gießen, welche sich dann mit Wachs vollsaugt. Nach einem guten Tag abkühlen lassen ist der Buddy Burner fertig. Nach einer guten Stunde Schneiden, Schmelzen hatte ich dann auch meinen ersten Buddy Burner fertig. Folgende Tipps möchte ich euch fürs Bauen mitgeben:

  • Nehmt eine gute Schere. Dicke Wellpappe ist nichts für diese 1 Euro Scheren.
  • Flüssiges Wachs ist heiß. Passt auf eure Finger auf (ich weiß wovon ich rede)
  • Die Wellpappe solltet ihr so schneiden und einrollen, dass sie in der Mitte 5mm höher ist als die Dose.
  • Buddy Burner Bauen ist eine ziemliche Herumpatzerei. Bei mir lief am Ende das flüssige Wachs in der ganzen Küche herum. Kann man mögen, muss man aber nicht.
  • Beim Auskühlen zieht das Wachs in die Pappe ein und verliert an Volumen. Gießt eventuell nochmal Wachs nach.

Tags darauf war der Burner ausreichend abgekühlt und ich probierte ihn aus. Hier meine Erkenntnisse:

  • Der Buddy Burner rußt ziemlich. In der Wohnung ist das Ding dadurch eigentlich unbrauchbar. Schade.
  • Nach wenigen Minuten wird der Burner extrem heiß. Vorsicht, wo ihr in hinstellt.
  • Von der Brennleistung entspricht ein Buddy Burner ungefähr 3 bis 4 Teelichtern.

Mein Fazit:
Vorteil des Buddy Burners ist, dass er in der Herstellung nichts kostet. Wer gerne bastelt wird da sicher seinen Spaß damit haben. Da der Buddy Burner aber sehr heiß wird und stark rußt, ist er für in der Wohnung nicht zu gebrauchen. Aus Sicht Notfallvorsorge in der Stadt daher eher nicht zu empfehlen. Schade, wäre eine nette Idee gewesen.