Wasser ist im Notfall eines der wichtigsten Güter. Entsprechend darf Wasser in keinem Notvorrat fehlen. Pro Person und Tag sollten für Trinken, Hygiene, Abwasch etc. 3-5 Liter bevorratet werden. Leitungswasser in Pet-Flaschen ist eine der kostengünstigsten und gewichtsmäßig leichtesten Möglichkeiten, Wasser zu bevorraten. Ich habe daher im Selbstversuch ausprobiert, normales Leitungswasser in normalen Pet-Flaschen über längere Zeit zu lagern. Hier mein Erfahrungsbericht dazu.
Am 23. Juni 2016, vor nunmehr 9 Monaten, nahm ich also einige leere Pet-Flaschen und befüllte sie mit normalem Leitungswasser. Das Datum der Befüllung schrieb ich auf den Verschluss. Ich lagerte die Flaschen dann in meinem Kellerabteil. Dieses ist dunkel, aber nicht sonderlich gut isoliert. Die Temperatur schwankt dort zwischen 15°C im Winter und 25°C im Sommer. Ein ganz normaler Keller einer Stadtwohnung. Zuvor hatte ich Einiges zum Thema Lagerung von Wasser in Pet-Flaschen gelesen. Verschiedene Studien zeigen auf, dass das Lagern von Wasser in Pet-Flaschen nicht gesundheitsgefährlich ist [1],[2].
Nach einigen Wochen probierte ich das erste Mal das Wasser. Sah normal aus und schmeckte auch völlig normal. Heute, nach 9 Monaten, mache ich nochmal einen Test. Ich verwende dazu den in meinem Blog Mindesthaltbarkeitsdatum beschriebenen SRS (Sehen – Riechen – Schmecken):
- Sehen: Die Flaschen schauen nach 9 Monaten völlig normal aus. Keine Deformierungen, keine Formveränderungen. Auch die Farbe des Wassers darin hat sich nicht verändert. Nach wie vor völlig klar. Keine Algen, keine Trübungen, keine Schwebeteilchen. Es gibt auch keinen Mengenverlust.
- Riechen: Sowohl in der Flasche, als auch im Glas roch das Wasser so, wie es riechen soll. Nämlich nach gar nichts.
- Schmecken: Zuerst vorsichtig zwei kleine Schlucke nehmen. Schmeckt völlig normal. Weder säuerlich, noch irgendwie muffig noch sonst nach irgendetwas. Ganz normales etwas kalkiges Linzer Stadtwasser. Auch ein großer Schluck gut im Mund verteilt und intensiv nachgeschmeckt brachte dasselbe Ergebnis. Völlig normal.
Nach diesem ersten sehr einfachen Test traten auch keinerlei Unwohlsein oder sonstige Veränderungen auf.
Natürlich ist dies nur ein erster, wissenschaftlich völlig unzureichender Test. Das ist schon klar. Aber für mich persönlich reicht dieser einfach Test aus, um zu folgenden Schlüssen zu kommen:
Leitungswasser kann in Pet-Flaschen auch über längere Zeit gelagert werden. Wenn man es dunkel und nicht allzu warm lagert, treten keinerlei Veränderungen am Wasser auf. Für die Notfallvorsorge, bei der ich von einer Dauer von 2 Wochen ausgehe, halte ich die Lagerung in Pet-Flaschen für ok. Selbst wenn die Flaschen geringe Mengen ungesunder Stoffe ins Wasser abgeben, nimmt man meiner Meinung nach in 2 Wochen zu wenig davon auf, als dass es gesundheitsbedenklich wäre.
Nachtrag vom 13. März 2018 – Mildes Mineralwasser lagern
Gestern habe ich ein weiteres kleines Wasser-Lager-Experiment gemacht: Ich hatte vor langer Zeit nicht nur selbst abgefülltes Mineralwasser eingelagert, sondern auch gekauftes mildes Mineralwasser (mit wenig Kohlensäure). Das Mindeshaltbarkeitsdatum der Flasche war Juni 2014, das Mineralwasser war also bereits dreineinhalb Jahre überfällig. Auch dieses Wasser passierte den SRS Test anstandslos. Lediglich die Kohlensäure war komplett entwichen, es war stilles Mineral geworden. Die Flaschen standen auch nicht mehr unter dem typischen Druck von Mineralwasserflaschen ohne Kohlensäure.
Quellen
[1] http://www.bfr.bund.de/cm/343/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-pet-flaschen.pdf
[2] https://www.petrecycling.ch/tl_files/content/PDF/Wissen/Faktenblaetter/20150817_PRS_Antimon.pdf
Toller Selbsttest. Jeder sollte sich einen Notvorrat anlegen und mit ausreichend Wasser beginnen 🙂 .
Wir haben uns eine Woche von NRG-5 ernährt. Kann mann machen, muss man aber nicht 😀
LG
Chris
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Ich habe letztes Jahr eiskaltes Leitungswasser in PET-Flaschen gefüllt. Nach einem Jahr habe ich getestet, wie es schmeckt. War sehe positiv überrascht. Es schmeckte wie gerade frisch aus dem Hahn. Zwar habe ich auch noch Miccopur Tabletten, aber nur zur Sicherheit.
Was ich jedem ans Herz legen möchte: ist ausreichend Verbandsmaterial, Pflaster, Desinfektionsspray, Einmalhandschuhe, erste Hilfeset, gute Scheren, Skalpell et. cetera.
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