Unter „Reichweite“ versteht man die Dauer, die man ohne Hilfe von außen, im Extremfall ohne die eigenen vier Wände zu verlassen überleben kann. Gemessen wird die Reichweite meist in Wochen. Die Reichweite wird dabei für jeden Vorratsgegenstand einzeln ermittelt. Hat man beispielsweise 40 Rollen Toilettenpapier auf Vorrat gelegt und verbraucht 4 Rollen pro Woche, so hat man für Toilettenpapier eine Reichweite von 10 Wochen. Folgende Formel beschreibt diesen Zusammenhang:
Die Gesamtreichweite der Vorräte ergibt sich leider nicht aus der Summe der Einzelreichweiten, auch nicht aus deren Mittelwert, sondern wird von dem Gegenstand bestimmt, der die geringste Reichweite hat. Die Probleme beginnen also, sobald einem der erste wichtige Gegenstand ausgeht. Ist kein Wasser mehr vorhanden, ist es völlig egal, dass man noch Zahnpasta für die nächsten vier Monate hat.
Beispiel:
Obige Tabelle zeigt ein Beispiel für eine Vorratsliste einiger Gegenstände mit Angabe der Reichweite der Vorräte. Obwohl der Mittelwert der Reichweite hier bei 5,75 Wochen liegt, beträgt in unserem Fall die Gesamtreichweite nur 3 Wochen. Sie ergibt sich aus der geringsten Reichweite der gelagerten Vorräte, in dem Fall ist das „Trinkwasser“ mit eben nur 3 Wochen.
Legen Sie für Ihre Vorratshaltung ein Ziel fest, beispielsweise 2 Wochen. Ermitteln Sie dann für jeden Vorratsgegenstand die Einzelreichweite und basierend darauf dann die Gesamtreichweite Ihrer Vorräte nach obiger Regel. Bei all dem können Tabellenkalkulationsprogramme sehr hilfreich sein, indem sie die Berechnung der Reichweite und Ermittlung des Gegenstands mit dem kleinsten Wert automatisieren und übersichtlich darstellen:
Je nach Szenario, sollte die Reichweite zumindest so weit gewählt werden, dass man die Zeit überbrücken kann, bis eine staatliche Notversorgung etabliert ist. Dies sollte normalerweise binnen weniger Tage soweit sein. Die Erfahrung aus Krisen wie die beim Hurrikan Katrina Ende August 2005 in den USA zeigen aber, dass es auch länger dauern kann, bis eine umfassende Versorgung steht. In manchen Szenarien sind auch größere Regionen betroffen, im schlimmsten Fall bleibt eine staatliche Versorgung völlig aus. Auf all diese Fälle sollten Sie vorbereiten sein und Vorräte für eine mindestens eine, besser zwei bis drei Wochen angelegt haben.