So mancher unserer Nachbarn, Freunde und Bekannten ist nicht oder nicht zu wenig auf Notfälle vorbereitet. Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft sind nun das Gebot der Stunde und wir, die wir gut vorbereitet sind, sind besonders gefordert zu helfen und zu teilen. Auch dafür sollten wir uns gezielt vorbereiten.

Die meisten Haushalte sind sehr schlecht auf Notfälle vorbereitet. Viele werden schon nach wenigen Tagen nicht mehr in der Lage sein, sich zu versorgen. In Österreich würden in rund 1,4 Mio. Haushalten bereits nach vier Tagen die Lebensmittelvorräte ausgehen. Dies gilt auch in der eigenen unmittelbaren Nachbarschaft, für Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und auch für die eigene Familie. Schon nach wenigen Tagen also werden die ersten vor der Türe stehen und um Lebensmittel, Wasser und alles Mögliche bitten. Darauf sollte man vorbereitet sein. Gerade in Notfällen darf man daher nicht nur an sich selbst denken. Hier gilt es, zusammen zu helfen und das gemeinsam durchzustehen. Geben Sie, soviel Sie verantwortungsvoll können! Bereiten Sie sich also gezielt darauf vor, anderen zu helfen, indem Sie z.B. immer etwas mehr kaufen, als sie für sich brauchen würden.

Beim Beiseitelegen von Sachen für Spenden muss bedacht werden, dass die meisten nicht nur mit Vorräten schlecht versorgt sind, sondern auch z.B. keine alternativen Kochmöglichkeiten etc. haben. Entsprechend sollten in die Spendenkiste nur Sachen reinkommen, die man ohne Hilfsmittel verwenden kann.

Von diese Sachen sollte Sie etwas zum Spenden beiseite legen:

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Wie viel kann ich geben? Wann sage ich Stopp! 

Wie oben geschrieben, werden bereits nach wenigen Tagen die ersten Hilfsbedürftigen an der Türe klopfen. Geben Sie, soviel Sie können. Trotzdem sollte man sich immer auch schon überlegt haben, wie viel man geben kann und ab wann man „Stopp!“ sagen muss.

Stellen Sie sich vor, sie haben alles aus der Spendenbox aufgeteilt, ein Ende der Notlage ist noch nicht in Sicht und Sie haben aber noch ausreichend Vorräte für sich und Ihre Familie:

Was mache ich jetzt, wenn …

  • … ein völlig Fremder um Nahrung bittet?
  • … ein Arbeitskollege um Nahrung bittet?
  • … eine Mutter mit einem kleinen Kind bittet?
  • … ein guter Freund um Nahrung bittet?
  • … meine Schwester um Nahrung bittet?
  • … mein Nachbar mit geballter Faust Nahrung fordert?
  • … mein Schwager mit geballter Faust Nahrung fordert?
  • … ein Fremder mit einem Messer vor mit steht und fordert?
  • … eine Gruppe Bewaffneter auf mein Haus zukommt?

All das wird passieren, wenn die Notlage lange genug andauert. Spätestens in der Situation müssen Sie dann entscheiden, ob Sie wirklich bereit sind, Ihre Vorräte zur Not auch mit Gewalt zu verteidigen und wenn ja, gegen wen. Die beste Strategie, diese Entscheidung möglichst lange hinauszuzögern ist, möglichst viele Menschen im eigenen Umfeld zum Anlegen von Vorräten zu bringen. Wenn Nachbarn, Familie und Freunde gut versorgt sind, ist dieser Punkt schon deutlich leichter, Sie können obige Fragen gemeinsam diskutieren und beantworten und Sie können auch gemeinsam Sachen für Spenden sammeln und sich auf das Helfen vorbereiten.

Hilf, so viel und so lange es geht!

Gerade in Notlagen gilt mehr denn je: Hilf soviel Du kannst! Denn wer weiß, vielleicht bist in einer Woche Du es, der an die Tür eines Fremden klopft und um Hilfe bittet.

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